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Assam-Tee-Anbau

Kraft aus dem Dschungel – Assam Tee

Wenn du an kräftigen, malzigen Schwarztee denkst – dann denkst du wahrscheinlich an Assam Tee. Er stammt aus einem der größten zusammenhängenden Teeanbaugebiete der Welt und ist in unzähligen Frühstücksmischungen vertreten. Doch Assam ist viel mehr als „Tee fürs Frühstück“.
In diesem Artikel erfährst du, wo Assam genau liegt, was den Tee so unverwechselbar macht, welche Rolle das Klima spielt – und warum dieser Tee für Einsteiger genauso spannend ist wie für Kenner.

Was ist Assam Tee?

Assam Tee ist ein schwarzer Tee, der in der Region Assam im Nordosten Indiens angebaut wird. Es handelt sich um eine eigene Teepflanzenart – Camellia sinensis var. assamica –, die sich von der Darjeeling-Pflanze durch größere Blätter und höhere Erträge unterscheidet.

Assam Tee ist bekannt für seinen kräftigen Körper, seine dunkle Tassenfarbe und ein malzig-würziges Aroma, das besonders morgens beliebt ist. Ob als klassischer Schwarztee, als Chai-Basis oder im britischen Breakfast Tea – Assam ist ein echter Allrounder.

Assam – Das Anbaugebiet im Überblick

Die Region Assam liegt im Tiefland entlang des Brahmaputra-Flusses, umgeben von tropischem Dschungel, Reisfeldern und dichtem Grün. Das Klima ist einzigartig:

  1. Sehr heiß und feucht im Sommer
  2. Starke Monsunregenfälle
  3. Extrem hohe Luftfeuchtigkeit

Diese Bedingungen fördern das schnelle Wachstum der Teepflanzen und sorgen für kräftige, vollmundige Aromen.

Assam ist übrigens das größte zusammenhängende Tee-Anbaugebiet der Welt. Mehr als 600 Teegärten und über eine Million Menschen sind direkt oder indirekt mit dem Teeanbau verbunden.

Eine Geschichte mit Kolonialwurzeln

Die Geschichte des Assam-Tees beginnt im frühen 19. Jahrhundert. Anders als in Darjeeling wurde hier keine chinesische Pflanze eingeführt – man entdeckte stattdessen eine einheimische Teepflanze, die wild im Dschungel wuchs.

Ein britischer Abenteurer namens Robert Bruce fand sie 1823, und kurz darauf begann der gezielte Anbau. Die East India Company erkannte schnell das Potenzial – und schon bald wurde Assam Tee in großen Mengen nach Europa exportiert.

Während der Kolonialzeit entstanden riesige Teeplantagen mit kolonialen Verwaltungsstrukturen. Nach der Unabhängigkeit Indiens blieb Assam ein Tee-Gigant – mit einer einzigartigen Kombination aus Tradition und Massenproduktion.

Was macht Assam Tee geschmacklich so besonders?

Assam Tee ist nichts für schwache Nerven – und genau das macht ihn so beliebt. Er hat:

  1. Vollen Körper
  2. Tiefe, kupferrote Tassenfarbe
  3. Malzige, würzige Noten
  4. Leichte Süße und manchmal sogar Kakaonoten

Er eignet sich ideal für Menschen, die morgens einen starken, anregenden Tee brauchen – oder einen kräftigen Chai zubereiten möchten.

Die Tees aus Assam werden zweimal im Jahr geerntet:

First Flush (Frühjahr): Etwas milder, frischer, leicht herb

Second Flush (Sommer): Voller Körper, intensives Aroma – besonders geschätzt

Viele hochwertige Assam Tees tragen ebenfalls Kürzel wie TGFOP oder SFTGFOP, die die Qualität der Blätter kennzeichnen.

Was bedeuten die Kürzel auf Assam Tee – z. B. TGFOP?

Wenn du schon einmal Assam Tee in hochwertiger Qualität gekauft hast, bist du wahrscheinlich über Abkürzungen wie TGFOP oder FTGFOP1 gestolpert. Klingt erstmal kryptisch – ist aber eigentlich ganz einfach:

Diese britisch geprägten Kürzel geben Auskunft über die Blattqualität des Tees. Je mehr Buchstaben – desto hochwertiger (meist).

Hier ein kurzer Überblick:

OP – Orange Pekoe: Grob sortiertes Blatt, Standardqualität

FOP – Flowery Orange Pekoe: Enthält junge Blattspitzen, etwas feiner

GFOP – Golden Flowery Orange Pekoe: Mit goldenen Tips (Blattknospen)

TGFOP – Tippy Golden Flowery Orange Pekoe: Noch mehr feine Blattspitzen

FTGFOP – Finest Tippy Golden Flowery Orange Pekoe: Sehr hochwertige Auswahl

SFTGFOP – Special Finest Tippy Golden Flowery Orange Pekoe: Höchste Blattqualität

📌 Merksatz: Je länger die Abkürzung, desto hochwertiger (und oft auch teurer) der Tee.

Die „Tips“, also die zarten, ungeöffneten Blattknospen, sorgen für Komplexität, Weichheit und Süße im Geschmack. Für einen vollmundigen Assam mit feinem Abgang lohnt es sich also, auf diese Kürzel zu achten.

So bereitest du Assam Tee richtig zu

Damit Assam Tee sein kräftiges Aroma voll entfaltet, solltest du ihn wie folgt zubereiten:

  1. Wassertemperatur: 95–100 °C (sprudelnd kochend)
  2. Ziehzeit: 3–5 Minuten, je nach gewünschter Stärke
  3. Dosierung: 1 gehäufter TL pro Tasse

Milch & Zucker? Ja, absolut möglich – besonders bei kräftigen Second Flush Tees

Wer es purer mag, kann ihn natürlich auch ohne Zusätze trinken – gerade feinere Sorten aus der Frühjahrs-Ernte entfalten dann mehr Tiefe.

Menschen & Kultur in Assam

In Assam ist Tee nicht nur Exportgut – er ist Teil des sozialen und wirtschaftlichen Gefüges. Die meisten Teegärten beschäftigen hunderte, manchmal tausende Menschen – viele von ihnen leben direkt auf dem Gelände, ihre Kinder gehen in schuleigenen Einrichtungen zur Schule.

Allerdings stehen die Bedingungen oft in der Kritik: Löhne, Wohnbedingungen und Zugang zu medizinischer Versorgung sind nicht überall ausreichend. Deshalb ist es umso wichtiger, auf Fairtrade- oder Bio-zertifizierte Produkte zu achten.

Einige Plantagen setzen heute bewusst auf faire Bedingungen, Bildungsprogramme und Frauenförderung – kleine Schritte mit großer Wirkung.

Assam Tee – Kräftig, ehrlich, unverzichtbar

Ob pur, mit Milch oder als Basis für deinen Chai – Assam Tee ist ein echtes Multitalent. Er liefert Energie, Wärme und Tiefe – und ist dabei immer authentisch. Für viele ist er der Inbegriff von Schwarztee.

Gerade Einsteiger finden in Assam eine gute Basis, um in die Welt hochwertiger Tees einzutauchen – und wer mehr will, entdeckt schnell, wie vielseitig auch kräftiger Tee sein kann.

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